Postproduktion
Ist der Schnitt fertig, beginnt die Postproduktion. Hier können verschiedene Departments parallel arbeiten.
Beim Ton wollen wir die Dialoge auf die gewünschte Lautstärke bringen (-6db ist für die meisten Zwecke ein guter Maximalwert) und mithilfe eines Kompressors (Audio-Effekt in Adobe Premiere und anderen Tonprogrammen) den Stimmen mehr Präsenz verleihen. Wir versuchen, die Lautstärke von ungewollten Störgeräuschen zu senken und jene von wichtigen Geräuschen (z.B. das für die Handlung wichtige Vibrieren eines Handys) zu verstärken. Manche Geräusche fügen wir überhaupt erst jetzt zum Film hinzu, genau so wie die Musik.
Beim Bild nehmen wir in einem ersten Schritt eine Farbkorrektur aller Aufnahmen vor. Wir korrigieren Farbstiche und Belichtung und gleichen die Bilder einer Szene aneinander an. In einem zweiten Schritt (Grading) verpassen wir einer Szene den gewünschten Look, in dem wir etwa mit Blau- oder Rottönen eine kältere oder wärmere Atmosphäre erzeugen oder je nach Stil mehr oder weniger gesättigte Farben zulassen. Mit Masken (Unterteilung des Bildes in verschiedene Bereiche, secondary color correction) könnten wir einzelne Aufnahmen noch genauer bearbeiten, etwa in dem wir eine andere Farbkorrektur auf das Gesicht eines Schauspielers anwenden als auf den Hintergrund.
Im Compositing legen wir verschiedene Bildebenen übereinander. Auch hier haben wir Masken verwendet, um den Himmel über einer Häuserzeile auszuschneiden und das Riesenrad aus einer anderen Aufnahme einzufügen. Dabei mussten wir darauf achten, dass Aufnahmewinkel, Grössenverhältnis und Lichtstimmung beider Aufnahmen zueinander passen. Dafür haben wir die Bilder mit einer fixen Kamera auf dem Stativ aufgenommen. Bei einer bewegten Kamera ist Compositing um einiges aufwendiger, denn dann hätten wir auch noch die Kamerabewegungen angleichen müssen (tracking).
Schließlich haben wir noch Vor- und Abspann für unseren Film erstellt. Schon beim Dreh sollten wir überlegen, welche Bilder wir für Vor- und Abspann verwenden wollen und / oder eigene Aufnahmen dafür machen. Im Title Design gestalten wir die Grafik und Animation der Texteinblendungen.
Links
Websites
Creative Commons
So wie in allen anderen Bereichen unseres Films sollten wir auch bei der Musik über die Rechte verfügen. Wir können lizenzfreie Musik (royalty free music) kaufen oder nach Musik mit Creative Commons – Lizenz suchen. Bei Creative Commons müssen wir darauf achten, welche Reche freigegeben sind, ob wir also die Musik (meistens mit verpflichtender Namensnennung des Komponisten) in anderen Werken (unserem Film) verwenden dürfen:
Creative Commons
Kostenlose Musik
Musik mit Creative Commons Lizenz gibt’s z.B. hier:
Jamendo
CCMixter
Kostenpflichtige Musik
Royalty Free Music zum Kaufen gibt’s z.B. hier:
PremiumBeat
Geräusche
Online-Geräuschdatenbank:
Freesound
Sounddogs
Effekte
Rauch, Feuer, Explosionen: Wenn wir es am Set nicht machen konnten, müssen wir Effekte in der Postproduktion hinzufügen. Stock Footage (bereits gedrehtes Videomaterial), insbesondere sogenannte “pre-keyed effects” (bei denen der Effekt freigestellt wurde und die sich dadurch einfach auf ein anderes Bild überlagern lassen) finden wir im Internet, meistens kostenpflichtig, z.B. hier:
FootageCrate
Videos
Farbkorrektur
Einführung in Farbkorrektur. Auch hier wird mit Adobe Premiere und DaVinci Resolve gearbeitet:
Rocketjump
DaVinci Resolve
Mit DaVinci Resolve können wir bei Farbkorrektur und Grading noch mehr ins Detail gehen und einzelne Bildbereiche individuell bearbeiten (secondary color correction):
Youtube
Farbkonzept
Verschiedene Filmgenres verwenden unterschiedliche Farbtöne. Das Farbkonzept sollte schon beim Dreh stehen, doch auch in der Postproduktion können wir noch an den Farbreglern drehen:
Youtube
Farben und Emotionen
Die Farben beim Film sind nicht zufällig, sondern sorgfältig konzipiert, um etwa Emotionen oder Veränderungen auszudrücken:
Youtube
Tonmischung
Haben wir schon erwähnt, wie wichtig der Ton ist? Hier geht’s zu Video-Tutorials für Tonmischung:
Rocketjump
Sound Design
Warum wir Ton getrennt von der Kamera aufnehmen, weshalb guter Ton so wichtig ist und Sound Design:
Rocketjump
Foley
Nachvertonen von Geräuschen:
Rocketjump
Spannung mit Geräuschen
Auch Ton aus dem Off können wir in der Postproduktion hinzufügen:
Rocketjump
Audio-Compressor
Wie genau funktioniert der Audio-Compressor?
Youtube
Visuelle Effekte
Compositing, 3D-Animation und Visual Effects? Dafür gibt es Online-Tutorials wie Sand am Meer. Für fast jeden Effekt kann man die passende Video-Anleitung auf Youtube finden. Der Guru der After Effects Tutorials ist und bleibt jedoch Andrew Kramer. (Hier gibt es auch etliche nützliche After Effects Plugins, einige davon kostenlos):
VideoCopilot
Titel
Title Design (das Zusammenspiel von Grafik, Text, Animation und Video im Vorspann eines Films) ist ein eigener Aufgabenbereich (und eine eigene Kunstform). Hier ein paar Beispiele:
Youtube
2D-Animation
Viele gute 2D-Motion Graphics Tutorials (und das praktische und kostengünstige Motion Plugin für After Effects) gibt’s auf der Website von Mt. Mograph:
MTMograph
Software
Adobe Premiere CC
Als Schnittprogramm haben wir Adobe Premiere CC verwendet und für Teile der Postproduktion (z.B. Compositing) Adobe After Effects CC. Mehr Möglichkeiten für die Tonbearbeitung bietet Adobe Audition CC. (Sämtliche Adobe Programme sind für kurze Zeit kostenlos, danach kostenpflichtig. Es gibt Ermäßigungen für Schulen):
Adobe
DaVinci Resolve
Das kostenlose Schnittprogramm DaVinci Resolve ist eine hervorragende Alternative zum (kostenpflichtigen) Adobe Premiere CC. Die Stärken von DaVinci Resolve liegen vor allem in Farbkorrektur und Grading, für die das Programm ursprünglich entwickelt wurde. (Es gibt auch eine kostenpflichtige Version von DaVinci Resolve, für unsere Zwecke ist die kostenlose Ausgabe jedoch völlig ausreichend):
BlackMagicDesign